In Silmersdorf (Nordostbrandenburg) hat sich Familie Bohn für ein Ausbauhaus von Eksjöhus entschieden. Um den Innenausbau haben sie sich zum Teil selbst gekümmert und teils Handwerker ihres Vertrauens beauftragt.
Häuser von Eksjöhus können nicht nur schlüsselfertig geliefert werden, sondern auch als Variante zum Selbstausbau. Dafür haben sich Andreas und Damaris Bohn entschieden. In Silmersdorf, einer kleinen Gemeinde in der Prignitz, bewohnen der Elektriker und die Buchhalterin einen individuell gestalteten Mix aus Mellangården und Lönneberga, den sie nach ihrem Geschmack ausgebaut haben und in ihrem eigenen Rhythmus fertigstellen. Mit einem Ausbauhaus Kosten senken – für sie war das eine sinnvolle Option.
Als Handwerker viele Leistungen selbst erbracht
„Wir haben von Eksjöhus die geschlossene Hülle mit Dach, Dämmung, Fenstern und Türen bekommen. Als Elektriker wollte ich mehr als das, was beim Innenausbau standardmäßig an Leistungen inbegriffen ist, deswegen haben wir uns gegen ein schlüsselfertiges Haus entschieden“, begründet Andreas Bohn den Entschluss. „Beim Ausbauhaus ist das Dach fertig gedeckt und schon die Dämmung eingebaut. Fenster und Türen wurden schon im Werk in die Wände eingesetzt, und auch der Grundanstrich ist bereits in Eksjö erfolgt. Wir haben zusätzlich noch den finalen Anstrich dazu genommen, weil wir die Fassade nicht selbst streichen wollten.“
Kosten senken mit einem Ausbauhaus
Der Preisunterschied zwischen dem schlüsselfertigen Haus und der Ausbauvariante hätte 90.000 Euro betragen. „Da war für uns relativ schnell klar, dass wir uns für das Ausbauhaus entscheiden“, sagt Andreas, und Damaris ergänzt: „Wir konnten das Haus so ausbauen, wie wir es uns vorgestellt haben. Durch seinen Beruf kennt Andreas die Handwerker in der Region. Das war für uns auch ein Vorteil.“
Wie der Hausentwurf zustande kam
Feste Vorstellungen hatten Andreas und Damaris auch von der Hülle und dem Grundriss des Hauses. „Uns haben die Hausmodelle Lönneberga und Mellangården gefallen“, erzählt Andreas. „Lönneberga hat eine Abseite hinter dem Kniestock. Das wollten wir nicht. Mellangården dagegen ist so hoch gebaut, dass Eksjöhus noch ein Fenster vorgesehen hat, was wir auch nicht wollten.
Wir wünschten uns einen hohen Kniestock, um diesen Raum als Zimmer nutzen zu können; die Abseite dahinter brauchten wir nicht. So war dann schnell klar, dass wir die Höhe von Mellangården wollten, allerdings ohne die Kathedraldecke im Obergeschoss. So rückte Lönneberga wieder in unsere Planung hinein, und so wurde unser Haus eine Mischung aus den Häusern Mellangården und Lönneberga.
Grundrisse selbst abgeändert
„Die Grundrisse haben wir schnell abgewandelt“, berichten die Bauherrn. „Wir haben TippEx genommen und uns den Grundriss so gezeichnet, wie wir uns das gedacht und gewünscht hatten. Die Entwürfe haben wir nach Schweden geschickt und relativ zügig Antwort bekommen, dass wir das so machen können.
Ein paar Wände haben wir rausgenommen. Zwischen Küche und Wohnbereich hätte es zum Beispiel eine Wand gegeben, damit wir hier eine Tür haben. Aber wir sind eine große Familie, und wenn wir feiern, brauchen wir eine große Tafel. Da wäre eine Tür nur hinderlich gewesen. So können wir von der Küche ins Wohnzimmer schauen und blicken auf das Klavier und den Fernseher.
Oben haben wir einen großen Raum, der eigentlich ein abgetrenntes Zimmer wäre, als Spielbereich für die Kinder. Und wir haben das Haus von vornherein als Zweifamilienhaus geplant. Am Fuß der Treppe müssten wir nur eine Wand mit einer eigenen Wohnungseingangstür einziehen, dann hätten wir zwei getrennte Wohneinheiten. Der Klempner hat auch schon alles für einen Küchenanschluss vorbereitet und ich habe Stromkabel verlegt.“
Als das Haus kam, haben wir auch die Kita unserer Tochter eingeladen. Die Kita heißt ‚Villa Kunterbunt‘ und hat Pippi Langstrumpf als Logo. Weil wir ein echtes Schwedenhaus bauen, haben die Kita-Kinder einen Ausflug zu unserem Bauplatz gemacht. Im Dorf ist unser Haus der Hingucker. Die Tierärztin im Ort sagt, es sei das schönste Haus der Prignitz.
Damaris
Februar 2023: der Ausbau beginnt
Im November 2022 wurde das Haus geliefert. Im Februar 2023 konnte das Ehepaar mit dem Ausbau beginnen. Um die Elektrik kümmerte sich Andreas. Tapeziert und gestrichen hat das Ehepaar selbst; die Fliesen suchten sie sorgfältig aus und stimmten sie auf ihren Geschmack und auf die Bedürfnisse ihrer siebenköpfigen Familie ab. So wurde die Küche im Antik-Look gefliest und der Spielbereich im Obergeschoss erhielt einen Vinylboden in Holzoptik. An der Wand neben der Treppe zum Obergeschoss sind die naturbelassenen Holzplanken ein Souvenir aus dem alten Gutshof im Ort, den die Familie zuvor bewohnt hatte. Das Duschbad im Erdgeschoss erhielt Kacheln in Fischgrät-Optik mit Glitzerfugen.
Als wir das Haus schon hatten, sind wir extra mit dem Wohnanhänger durch Schweden gefahren, um zu schauen, welche Fassadenfarbe wir nehmen. Das war letztes Jahr an Himmelfahrt. In Schweden sieht man ja alle möglichen Farben – mint, cappuccino und natürlich grau. Aber letztendlich war meine Frau nicht davon abzubringen, dass sie dieses klassische rote Schwedenhaus haben wollte.
Andreas
Große Einweihungsfeier im Sommer 2023
Im Juli 2023 zogen Andreas, Damaris und ihre fünf Kinder im Alter von 1 bis 15 Jahren ein. Die Einweihungsfeier wurde zum Großereignis. „Wir hatten uns gesagt, wenn wir feiern, dann richtig. Also haben wir unsere beiden 40. Geburtstage zusammengelegt, damit wir ein ordentliches Sommerfest haben, die Hauseinweihungsparty als weiteren Anlass genommen und die gleich noch die Konfirmation unseres älteren Sohnes gefeiert.“
Gästezimmer noch im Rohbaustadium
Fünf Monate nach dem Einzug sieht es bei Andreas und Damaris zwar aus, als würden sie schon lange im Haus leben. Aber zu tun bleibt noch einiges: ein bisschen Elektrik in der Küche, den Kamin abwarten und in Betrieb nehmen und nicht zuletzt ein ganzes Zimmer ausbauen. Im Erdgeschoss soll ein Raum als Gästezimmer eingerichtet werden. Momentan ist davon noch nicht viel zu sehen, denn der Raum befindet sich noch im Rohbaustadium. Es fehlt der Fußbodenbelag und die Wände schmücken nach wie vor unverkleidete OSB-Platten.
Aber das ist eben das Praktische am Ausbauhaus: Man kann es Schritt für Schritt dann fertigstellen, wenn man selbst oder die beauftragten Handwerker Zeit haben. Oder wenn die Entscheidung für die Gestaltung des Raums gefallen ist. Oder wenn sich der Kontostand erholt hat. Oder…
TIPP: Warum sich ein Ausbauhaus rentiert
Wer bei einem Ausbauhaus beispielsweise 60.000 Euro an Eigenleistungen erbringt, muss dafür keinen Kredit aufnehmen – es fallen folglich auch keine Zinsen an und keine Rückzahlungsverpflichtungen an.
Müsste dieser Betrag zum gegenwärtigen Zeitpunkt finanziert werden, läge der Aufwand laut Zinsrechner aktuell bei insgesamt ca. 99.000 Euro. (Zahlung über die gesamte Laufzeit an die Bank bei 4% Zinsen und 2% Tilgung).
Angesichts der möglichen Ersparnis lohnt es sich unter Umständen, Urlaub zu nehmen und selbst am Haus Hand anzulegen.
Andreas und Damaris: So verlief der Bauprozess
Warum sich das Ehepaar für ein Schwedenhaus entschieden hat:
Andreas: „Damaris war schon immer begeistert von Holzfassaden, vor allem in rot. Ich hatte mir zuerst ein massives Haus gewünscht nach dem Motto ‚Stein auf Stein hält ewig‘. Wir haben aber ein paar Jahre in Baden-Württemberg gelebt, wo es häufig Häuser aus Holzfertigteilen gibt. Viele sind 30 oder 40 Jahre alt und sehen immer noch aus wie neu. Deswegen musste ich gar nicht dazu überredet werden, statt massiv ein Holzhaus in Fertigbauweise zu bauen.“
Damaris: „Ich fand diese Art von Holzhäusern immer schön. Ich war zwar damals noch nicht in Schweden gewesen, sondern nur in Norwegen, aber ich dachte immer, wenn wir irgendwann ein Haus haben, dann soll es ein Holzhaus sein.“
Über amüsante und schöne Momente beim Hausbau:
„Als die Fassade den Rotanstrich bekam, gab es Stimmen aus Berlin, die fragten: Hätte die Grundierung nicht unter die Farbe gemusst?
Im Dorf ist das Haus sehr gut angenommen worden, und die Dorfbewohner haben sogar mit angepackt – so wie auch unsere Kinder.“
Was sie am meisten genießen:
Damaris: „Ich freue mich sehr über den Balkon und die Veranda.“
Andreas: „Schön ist es auch, wenn man bei uns auf dem Balkon steht und diesen riesigen Platz davor überblickt. Wir wissen, dass er aus Denkmalschutzgründen nicht bebaut werden wird, also werden wir immer auf diesen großen Hof und die große Eiche blicken können.“