In einem Wintergarten am Haus kann man auch während der kalten Jahreszeit der Natur nahe sein. Er verbindet den Wohnbereich mit dem Garten und schafft ein Gefühl von Grenzenlosigkeit. Ein Wintergarten kann als unbeheizter Glasanbau, als leicht beheiztes Gewächshaus zum Überwintern für empfindliche Pflanzen oder sogar als ganzjährig genutzter Wohnraum dienen. In jedem Fall ist er eine naturnahe Oase, die den Wohnwert steigert – und ein Stückchen Luxus für Genießer.
Der Wintergarten sollte zum Haus passen
Wenn Sie vorhaben, einen Wintergarten anzulegen, sollten sie einiges beachten. Ein Wintergarten sollte vor allem zum Haus passen. Dazu ist es sinnvoll, ihn von einem Architekten planen lassen – am besten natürlich vor dem Bau des Hauses. Preiswerte Wintergärten zum Anbauen, die es vorgefertigt als Katalogware zu kaufen gibt, harmonieren selten mit dem Stil des Hauses und könnten den Wert einer Immobilie sogar mindern.
Baugenehmigung mit der Kommune klären
Oft werden Wintergärten erst im Nachhinein angebaut und gelten so als Erweiterung des Gebäudes. Wintergärten werden planungsrechtlich wie Wohnraum behandelt, sie sind also bauanzeige- oder baugenehmigungspflichtig. Je nach Bundesland oder Gemeindesatzung können die Vorschriften sehr unterschiedlich sein. Bis zu einer bestimmten Größe sind Wintergärten meist genehmigungsfrei. Über die genauen Vorschriften, die in Ihrem Fall gelten, informiert Sie das Bauaufsichtsamt Ihrer Gemeinde, bei dem auch der Bauauftrag eingereicht wird.
Ob und wie Sie bauen dürfen, ergibt sich aus dem Bebauungsplan der Kommune. Die Genehmigung erhalten Sie vom Landkreis bzw. von der unteren Bauaufsichtsbehörde der kreisfreien und der großen Kreisstädte.
Die richtige Größe für den Wintergarten
Überlegen Sie sich, welche Bedürfnisse Ihr Wintergarten befriedigen und welche Funktionen er erfüllen soll. In jedem Fall sollte er nicht zu klein sein. 15 bis 20 Quadratmeter sind das Minimum, damit genügend Platz für Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Durchgangswege bleibt. Möchten Sie aber sowohl einen Essplatz als auch einen Lounge-Bereich einrichten, muss er geräumiger sein als wenn nur eine Sofagarnitur darin stehen soll.
Mut zu mehr kann sich lohnen
Allerdings sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht lieber größer bauen – es lohnt sich nicht unbedingt, sich zu beschränken, nur um den Verwaltungsaufwand mit dem Bauamt zu vermeiden. Denn etwas mehr Fläche für den Wintergarten einzuplanen schenkt Ihnen auf Dauer mehr Lebensqualität, und die Mehrkosten fallen kaum ins Gewicht.
Nutzung entscheidet über Heizung
Ob Ihr Wintergarten beheizt werden muss, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Möchten Sie nur die Sommersaison verlängern und den Wintergarten vor allem im Frühjahr und Herbst nutzen? Dann reicht vielleicht ein Radiator, um den Raum auf 12 bis 19 Grad Celsius aufzuheizen.
Soll der Wintergarten dagegen das ganze Jahr genutzt werden, muss er auf mindestens 19 Grad Celsius beheizbar sein. Damit sich die angrenzenden Räume im Sommer nicht zu stark aufheizen, sollten Sie auch einen Wärmeschutz einplanen.
5 Tipps für den Wintergarten
- Funktion und Planung Essplatz, Küchenerweiterung, zweites Wohnzimmer oder Gewächshaus – wie möchten Sie den Wintergarten nutzen? Überlegen Sie, welche Funktion der Raum erfüllen soll. Möchten Sie den Wintergarten für verschiedene Zwecke nutzen? Dann sollten Sie ihn von vornherein größer planen, zumal die Kosten für etwas mehr Fläche nicht deutlich höher liegen.
- Gestaltung – Nehmen Sie sich Zeit, um das Erscheinungsbild und die Details festzulegen. Stellen Sie sicher, dass die Architektur des Wintergartens mit dem Haus und Ihrem Garten harmoniert. Holen Sie sich fachkundige Unterstützung bei Gestaltung und Umsetzung, damit ihr Wintergarten all Ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt und der Bau professionell ausgeführt wird.
- Verbindung schaffen – Sorgen Sie für fließende Übergänge. Die meisten Wintergärten haben einen Eingang von der Küche und einen Ausgang zum Garten. Können Sie weitere Zugänge einplanen, etwa aus Wohnzimmer und Küche? Auf diese Weise wird der Übergang vom Hausinneren zum Wintergarten natürlicher und fließender. Das gleiche gilt für die Verbindung zwischen Wintergarten und Garten.
- Grenzenlosigkeit – Setzen Sie die Idee der grenzenlosen Bewegung von innen nach außen auch umgekehrter Richtung ein. Stellen Sie sich vor, der Außenbereich würde nahezu in den Wintergarten kriechen und die Materialen mit in den Innenraum bringen. Als Bodenbelag für den Wintergarten wählen Sie beispielsweise einfachere Holzböden statt hochwertigem Parkett.
- Dämmung – Möchten Sie die wärmere Jahreszeit verlängern und den Wintergarten so nutzen, dass er seinem Namen gerecht wird? Dann sollten Sie über eine effektive Dämmung nachdenken. So könnten Sie den Wintergarten beispielsweise auch für eine große Familienfeier zu Weihnachten oder ein Geburtstagsdinner im Winter nutzen.