Nach außen aufgehende Fenster kennt man in Deutschland nur als Dachflächenfenster oder aus historischen Gebäuden. Hier sind die Fenster üblicherweise als Doppelflügel angelegt, die Verglasung ist in Sprossen unterteilt.
In Schweden dagegen ist es gang und gäbe, dass sich Fenster nach oben öffnen. Holzfenster skandinavischer Art sind in Dänemark, Schweden, Norwegen und Island gleichermaßen verbreitet. Oft werden sie auch als ”dänische Fenster” bezeichnet.
Die Fenster zur Außenwelt öffnen sich nach oben
Mit der wachsenden Beliebtheit von Schwedenhäusern gewinnt der skandinavische Fenstertyp auch in Deutschland an Bedeutung und wird immer mehr nachgefragt.
Aber warum öffnen sich die schwedischen Fenster eigentlich nach oben bzw. nach außen? Was hat unsere nordischen Nachbarn dazu bewogen, diesen Typ Fenster zu bevorzugen? Ein Grund ist zweifellos, dass Fenster nach Schwedenart hübsch aussehen. Aber schwedische Kippfenster haben noch andere Pluspunkte.
Schwedische Kippfenster: Die Vorteile auf einen Blick
- Schutz gegen Wind und Regen: Nach außen öffnende Fenster sind nicht umsonst in Küstengebieten die erste Wahl, wo die Bewohner bekanntlich oft mit Wind und Nässe zu kämpfen haben. Der Grund: Die Fenster können nicht vom Wind nach innen gedrückt werden. Stattdessen wird ein nach außen öffnendes Fenster vom Wind in den Rahmen gepresst und ist dadurch besonders dicht. Auch Regen prallt leichter ab. Nach außen öffnende Fenster entlasten also die gesamte Fensterkonstruktion.
- Mehr Platz: Ein weiterer Pluspunkt ist die Platzfrage. Fensterflügel, die sich nach außen öffnen, sind insbesondere für kleinere Räume praktischer. Denn wo sonst die Flügel in den Raum hineinragen, nehmen nach außen öffnende Modelle keinen Platz weg. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten, die innere Fensterbank zu dekorieren. Denn, Hand aufs Herz: Finden Sie es auch lästig, jedes Mal erst die Fensterbank von Zimmerpfanzen und Dekoartikeln befreien zu müssen, bevor sie lüften? Das zeitraubende Freiräumen der Fensterbank entfällt bei schwedischen Kippfenstern. Auch die Gardinen müssen nicht erst zur Seite gezogen werden. Einfach den Fenstergriff packen, umdrehen, fertig!
- Mehr Licht im Wohnzimmer: Weil nach außen öffnende Fenster schmälere Flügel und Rahmen haben, hat die Verglasung mehr Platz. Vorteil: ein größerer Lichteinfall in den Wohnräumen. Natürliches Licht nehmen wir Menschen als die angenehmste Form der Beleuchtung wahr – mehr davon kommt uns deswegen immer gelegen. Es hebt die Stimmung und lässt die Wohnung heiterer erscheinen. Verstärken lässt sich dieser Effekt mit einer ebenfalls nach außen öffnenden Terrassentür.
- Haltbarkeit: Die nach oben öffnenden Fenster sind den herkömmlichen Fenstern in der Haltbarkeit überlegen, da durch die spezielle Konstruktion kein Wasser von außen in die Fuge zwischen Rahmen und Flügel dringen und sich dort ansammeln kann. Skandinavische Fenster halten viele Jahre – ganz im Gegensatz zu früher, als ein Holzfenster jedes Frühjahr neu gestrichen werden musste. Das Geheimnis der langen Lebensdauer von Holzfenstern ist der Schutzlack. Wer möchte, greift statt Holz zum noch widerstandsfähigeren Kunststoff oder Aluminium.
- Individualität: Dieser Fenstertyp verleiht jedem Haus einen einen individuellen Charakter. Sprossenfenster sind typische Stilelemente eines skandinavischen Hauses und strahlen etwas Heimeliges aus. Wer noch mehr schwedisches Wohngefühl möchte, stellt die in Schweden so beliebten Kerzen und Lichter das Fenster – dann wird es besonders atmosphärisch.