Langes Wochenende
Auch in Schweden ist Ostern ein langes Wochenende. Angestellte machen an Gründonnerstag meist früher Feierabend und und kehren erst am Dienstag nach Ostern an ihren Arbeitsplatz zurück. Die Schüler haben eine Woche Osterferien. Kleine Geschäfte haben meist geschlossen, viele große Supermärkte öffnen aber ihre Türen. Die Öffnungszeiten können allerdings ein wenig abweichen.
Die Schweden nennen das Osterfest påsk. Der Begriff leitet sich vom hebräischen Wort ”pessách” und dem Lateinischen ”paschae” ab. Zum Pessach soll Jesus nach Jerusalem gezogen und dort am Karfreitag gekreuzigt und begraben worden sein. Am dritten Tag nach der Kreuzigung sei er auferstanden – die Ostergeschichte ist der Anlass der heutigen Osterfeierlichkeiten.
DIE WICHTIGSTEN OSTERBRÄUCHE IN SCHWEDEN
Besuch bei Verwandten oder im Sommerhaus
Viele Schweden nutzen die Osterfeiertage, um Verwandte zu besuchen – oder um nach dem langen Winter erstmals wieder nach dem eigenen Sommerhaus zu sehen. Nach dem langen Winter kommen nun auch die ersten Gäste nach Südschweden. Vor allem Blekinge, Skåne und der Süden Smålands sind beliebte Ziele für einen Kurztrip. Der Schnee ist verschwunden, und wenn doch einmal ein paar Flocken fallen, bleiben sie nicht lange liegen.
Federn an Birkenzweigen und hölzerne Küken
Einige Osterbräuche, die wir kennen, gibt es so auch in Schweden. Manches machen unsere nordischen Nachbarn aber ganz anders. Ihren Osterstrauß aus Birkenzweigen schmücken sie mit bunten Federn. Rundherum drapieren viele Familien die schwedische Version der Ostereier: Sie sind oft so groß wie Straußeneier, bestehen aus Pappe oder durchsichtigem Plastik und sind gefüllt mit Ostergras und Süßigkeiten, den påskgodis.
Hin und wieder treffen Sie vielleicht auch auf einen Osterhasen, der auf Schwedisch påskhare heißt. Viel häufiger sind jedoch bunte Hühnerfiguren und Küken aus Holz, Ton oder Federn. In Schweden bringt nämlich nicht der Osterhase die Eier, sondern der Hahn.
Die große Hexenvertreibung
Beim Osterfest treffen christliche und heidnische Traditionen aufeinander. Das ist auch in Schweden so: Das Osterfest beginnt dort mit einem wahren Hexenritt. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag treffen sich dem Volksglauben nach die Osterhexen (påskkärring). Um die Besenfrauen zum Blåkulla, dem Blocksberg, zurückzutreiben, machen die Schweden am Ostersamstag ordentlich Lärm. Ein Osterfeuer und Feuerwerk sollen die Hexen verjagen.
Osterhexen trifft man in Schweden nicht nur am Osterfeuer. Kleine Hexen begegnen man oft auch auf der Straße. Verkleidete Kinder laufen von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten. Dieser Brauch entstand im 19. Jahrhundert in Westschweden, wo die Kinder am Ostersamstag losziehen. In Ostschweden sind sie meist schon am Gründonnerstag unterwegs.
Der Liebe auf die Sprünge helfen
Der Überlieferung nach ist Ostern auch ein guter Zeitpunkt, um die Liebe zu finden. Frauen, die zu Ostern ihr Herzblatt erobern wollen, sollten nachts an einer Quelle das Osterwasser schöpfen. Schweigen sie dabei und schaffen es, den schlafenden Auserwählten mit dem Wasser zu besprengen, soll dem Liebesglück nichts mehr im Wege stehen. Ausprobieren schadet nicht.
Österlicher Festschmaus: das schwedische Ostermenü
Während Hühnereier nicht als Dekoration dienen, dürfen sie beim typisch schwedischen Osteressen nicht fehlen. Hartgekocht, in zwei Hälften geschnitten und garniert mit Garnelen und Mayonnaise stehen sie auf so gut wie jeder Ostertafel. Zum schwedischen Osterschmaus gehört zudem Fisch, vor allem Lachs und eingelegter Hering. Als Hauptgericht servieren viele Familien einen saftigen Lammbraten.
Etwas Schwedisch gefällig? So heißen die Ostertage in Schweden
- Skärtorsdagen (Gründonnerstag)
- Långfredagen (Karfreitag)
- Påskafton (Karsamstag)
- Påskdagen (Ostersonntag)
- Annandag Påsk (Ostermontag)
Und damit wünschen wir Ihnen glad påsk! Genießen Sie das schöne Osterwetter und bleiben Sie gesund.