Mieter, Vermieter und Häuslebauer stehen vor großen Herausforderungen. Wie wird sich der Immobilienmarkt entwickeln? Ist der Boom nach zehn Jahren beendet? Ist das eigene Projekt in Zeiten von Kurzarbeit und Unsicherheit im Job noch realistisch?
Die gesellschaftlichen Einschränkungen und eine drohende Rezession wegen der Corona-Krise werden auch Auswirkungen auf die Immobilienbranche haben. Manche Folgen sind bereits jetzt zu spüren, andere noch nicht absehbar. Viele Kaufinteressenten halten sich derzeit zurück, weil sie um ihre Jobs bangen oder schrumpfende Einkommen befürchten.
Manch einer fragt sich, ob es die eigene Firma nach dem vollständigen Wiederhochfahren der Wirtschaft überhaupt noch geben wird. Die Schließung von Geschäften und Restaurants hat Gewerbetreibende hart getroffen. Angestellte sind in Kurzarbeit, Angehörige freier Berufe klagen über Auftragsausfälle und Umsatzeinbußen. Zehntausenden Betrieben und Unternehmen droht Insolvenz. Zwar deutet einiges auf eine baldige weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen hin, doch der wirtschaftliche Schaden lässt so manchen nicht mehr ruhig schlafen.
Viele Interessenten verschieben Hausbaupläne
Die Unsicherheit ist groß, und der Immobilienkauf deswegen für viele mit einem Fragezeichen versehen. Familien, die sich ein Eigenheim zulegen wollten, müssen dieses Vorhaben vielleicht erst einmal zurückstellen – oder wissen jetzt schon, dass sie sich den Hausbau in absehbarer Zeit nicht leisten können. Das kann beispielsweise passieren, wenn das Eigenkapital nicht mehr reicht bzw. ein Teil des Vermögens in Aktien steckt, die nach den Kursverlusten an der Börse nun weniger wert sind. Viele werden jetzt aber erst einmal abwarten, wie es infolge von Corona um ihre Finanzen steht, ehe sie sich für einen Kauf oder Neubau entscheiden.
Bauzinsen bleiben vermutlich niedrig
Die positive Nachricht: Bauzinsen dürften auf dem rekordniedrigen Niveau bleiben, so dass sich die Belastungen für die privaten Käufer weiterhin in Grenzen halten. Wer aufgrund der Corona-Krise weniger Einkommen erwartet, kann in vielen Fällen die Tilgung seines Kredits aussetzen oder die Tilgungsrate herabsetzen.
Günstige Gelegenheiten: Grundstücks-Schnäppchen zu erwarten
Die schwierige Lage, in der sich manche Bauherren aufgrund der Krise befinden, könnte sich jedoch als Chance für all diejenigen entpuppen, die schon länger Hausbaupläne hegen und im Beruf weiterhin festen Boden unter den Füßen haben. Wer in einem krisensicheren Geschäft tätig oder im Staatsdienst beschäftigt ist, muss ich um die Finanzierung seines Hauses keine Sorgen machen. Für diesen Käuferkreis könnten sich in der aktuellen Situation interessante Kaufgelegenheiten ergeben, denn:
Die unsichere finanzielle Zukunft wird dazu führen, dass viele Menschen ihr Bauvorhaben nicht realisieren können. Schließlich ist die Situation für Häuslebauer knifflig: Banken werden in den kommenden Monaten wohl noch genauer prüfen, wer sich welche Belastung wirklich leisten kann. Angesichts drohender Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit erscheint die Finanzierung einer Immobilie wesentlich riskanter. Wer kann, dürfte also mit dem Bau warten, bis sich die Lage geklärt hat. Wer finanziell weniger gut abgesichert ist, zieht dagegen möglicherweise in Betracht, ein bereits gekauftes Grundstück wieder zu veräußern.
Immobilienmarkt beobachten
Hier könnten sich also interessante Kaufmöglichkeiten ergeben. Schauen Sie also ab und zu in die Angebote der Immobilienmakler und hören Sie sich im Bekanntenkreis um. Vielleicht steht ja aufgrund der Krise gerade das Grundstück zum Verkauf, auf das Sie schon lange gewartet haben, und Sie kommen dem Traum vom Schwedenhaus ausgerechnet in schwierigen Zeiten ein Stück näher.