Kamine stehen ganz oben auf der Wunschliste vieler Bauherren. Und die Auswahl an Kaminen und Kaminöfen ist groß. Was sollte man beachten, wenn man einen Kamin im Haus einbauen möchte? Wir stellen verschiedene Kamintypen vor und beantworten die wichtigsten Fragen, die sich Hausbesitzer stellen sollten.
Sich am Feuer zu versammeln ist tief in uns Menschen verwurzelt. Heutzutage brauchen wir zwar nicht mehr zwingend Ofen- oder Kaminfeuer, um unsere Häuser zu heizen. Dennoch spielen Kamine nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie schaffen eine wohnliche Atmosphäre, sorgen für Gemütlichkeit und für die richtige Innentemperatur. Wer im Schwedenhaus einen Kamin einbauen möchte, sollte zunächst klären, ob die Bedingungen dafür vorhanden sind und sich dann auf die Suche nach dem passenden Modell machen.
Dekoration, Heizung oder beides?
Doch Kamine können nicht nur ganz unterschiedlich aussehen, auch ihre Funktionen unterscheiden sich. Man kann mit einem Kamin das Wohnzimmer warm halten, ihn an die Warmwasserbereitung anschließen, das gesamte Haus damit befeuern oder einfach nur die Flammen beobachten – quasi ein Kamin als Lagerfeuer-Ersatz.
Es gibt offene und geschlossene Kamine, kleine und große und solche, die mit Pellets oder Gas statt Holz befeuert werden. Vielleicht schlägt Ihr Herz für große Kamine, die wie Möbelstücke für sich selbst stehen? Wer in seinem neuen Schwedenhaus einen Kaminofen einbauen lassen möchte, hat die Qual der Wahl.
Doch bevor man sich auf die Suche nach dem richtigen Modell macht, sollte man sich mit den gesetzlichen Grundlagen vertraut machen.
Vorschriften zum Aufstellen eines Kaminofens
Wichtig ist zunächst, die Bedingungen für den Einbau eines Kamins zu klären. Es gibt gesetzliche Vorschriften, die beim Betrieb eines Kaminofens beachtet werden müssen.
Weil der Kaminofen zur Verbrennung Luft benötigt, sollte dafür gesorgt werden, dass stets ausreichend Frischluft im Raum vorhanden ist. Als Faustregel gilt: Je Kilowatt Nennwärmeleistung Ihres Kaminofens sollten vier Kubikmeter Raum vorhanden sein. So sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr. Ist das Volumen geringer, müssen Lüftungsöffnungen zu anderen Räumen oder über Fenster und Türen nach draußen eingerichtet werden.
Die Standortfrage
Auch die Sicherheitsabstände zu brennbaren Materialien an Wand und im Boden müssen unbedingt eingehalten werden. Ein Kaminofen unterliegt besonders strengen Regeln. Der Schornsteinfeger prüft vor dem Ofenkauf die Aufstellbedingungen: Bei der „Feuerstättenschau“ kontrolliert er alle wichtigen Komponenten der Anlage vom Aufstellort über den Zustand des Schornsteins und die Zuluftführung bis zum Heizmaterial. So erfahren Sie, ob der Ofen auch wirklich betrieben werden darf. Hat der Fachmann grünes Licht gegeben, steht dem Ofenkauf und -einbau nichts mehr im Wege.
Die meisten Kamin-Fans stellen den Kaminofen an einer zentralen Stelle im Haus auf. Bei den heutzutage verbreiteten offenen Grundrissen ist es meist nicht schwer, einen Standort zu finden, von dem aus man den Kamin sehen und genießen kann.
Größe und Material
Ein wichtiges Kriterium ist auch die Größe des Ofens und das Material. Ein Gusseisenofen vermittelt einen ganz anderen Eindruck als ein Kamin aus Sandstein.
Modelle aus Speckstein halten die Hitze noch lange, nachdem das Feuer ausgebrannt ist. Wenn Sie den Ofen von mehreren Stellen im Haus sehen, empfiehlt sich ein Kamin mit seitlichen Sichtfenstern.
Offen oder geschlossen?
Die Frage, ob ein offener oder geschlossener Kamin die beste Wahl ist, bezieht sich nicht nur auf die Ästhetik. Geschlossene Kamine heizen sauberer als offene. Dank einer Glaskeramikscheibe in der Front können Sie die Flammen im Kamin beobachten, ohne Ruß und Rauchgeruch ertragen zu müssen. Durch eine besondere Art der Luftführung wird in einem Hohlraum im oberen Teil des Brennraums Sekundärluft vorgewärmt und von oben an der Innenseite der Scheibe nach unten geführt. Diese Spülluft beugt einem Verrußen der Scheibe vor und sorgt für ein klares Sichtfenster.
Geschlossene Kamin-Varianten sind sauberer und sicherer
Außerdem sind geschlossene Kamine sehr viel effizienter als offene: Bei offenen Kaminen geht – gerade im Winter – sehr viel Wärme verloren. Geschlossene Kamine hingegen haben eine kontrollierte Zuluftführung, die einen sauberen und effizienten Abbrand gewährleistet. Nicht zuletzt sind geschlossene Kamine sicherer: Dank der Glaskeramikscheibe ist Funkenflug ins Zimmer nahezu ausgeschlossen. Man kann also ruhigen Gewissens kurz den Raum verlassen, während im Kamin das Feuer weiterprasselt.
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