Ob zartes Steingrau oder sanftes Schilfgrün: Natürliche Wandfarben geben Räumen eine entspannte Note. Grün und Grau liegen besonders im Trend. Wir stellen Ihnen ein paar gelungene Beispiele aus Eksjöhus-Häusern in Schweden vor und geben Tipps für die Auswahl des passenden Farbtons.
Ausgleichend: Wände in Grün
Die Suchanfragen nach Wohnbeispielen mit grünen Wänden explodierten 2020 regelrecht: Im Vergleich zum Vorjahr suchten im Internet 94 Prozent mehr Interior-Fans danach. An zartgrünen Wänden sieht man sich nicht satt, auch weil die Farbe in vielerlei Schattierungen in der Natur vorkommt. Grün liegt auf der Farbskala in der Mitte zwischen erfrischendem Blau und strahlendem Gelb. Deshalb empfinden wir Grün als ausgleichend, wohltuend und beruhigend. Je nach Anmischung wirkt die Farbe entweder warm oder kühl. Das macht sie sehr variantenreich und ist der Grund dafür, dass pastellige Grüntöne mit einem Hang zu Grau schon seit mehreren Jahren äußerst beliebt sind.
Welches Grün passt zu mir?
Eine grüne Wand mit einem hohen Blauanteil wirkt beruhigend und entspannend. Gelbstichiges Grün strahlt Hoffnung aus, ist erfrischend und belebend. Helle Grünnuancen wie Pistazie und Jade stehen für schlichte Eleganz. Dunkles Tannengrün oder das klassische British Racing Green verkörpern Tradition und Beständigkeit.
Helle Grüntöne zum Skandi-Stil
Schwedenhaus-Fans entscheiden sich meist für hellere, gedeckte Grüntöne, die gut zum schlichten skandinavischen Einrichtungsstil passen. Im Beispiel von Jessica Haraldsson harmoniert die pastellgrüne Wandfarbe perfekt mit dem gleichfarbigen Hängeschränkchen und holt erweitert den Garten ins Wohnzimmer hinein. Ton in Ton abgestimmt zur grünen Wand ist die Mustertapete gegenüber der Terrassentür, während die Außenwand klassisch in weiß gehalten wurde. Ein absolutes Highlight ist die Designerleuchte, die den Raum stimmungsvoll in goldenes Licht taucht und den edel-zurückhaltenden Grünton noch wärmer erscheinen lässt.
Drei Tipps für grüne Wände
Was Sie beachten sollten: Grün wirkt je nach Lichteinfall anders. Wählen Sie Ihre grüne Wandfarbe also danach aus, wie viel Licht in den jeweiligen Raum fällt.
- Kühle, blasse oder gelbliche Grüntöne wie Türkis, Mint-, Limetten- oder Nilgrün sind perfekt für Räume mit viel natürlichem Tageslicht. In dunklen Räumen können sie allerdings kränklich wirken.
- Dunkle Grüntöne mit hohem Blauanteil wie Petrol sind perfekt für Zimmer mit Nordausrichtung. Sie strahlen trotz kühler Lichteinflüsse durch ihre Farbsättigung Wärme aus.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt komplexe und neutrale Grüntöne mit warmen UND kühlen Anteilen wie Oliv oder Pistazie.
=> Wie ein Schwedenhaus wirkt, in dem pastellgrün den Ton angibt, zeigt das Beispiel von Malin und Simon in Kalmar.
Wohnträume in neutralem Grau
Mit der Farbe Grau wird oft Tristesse assoziiert. Zu Unrecht, finden wir! Denn der neutrale Ton kann vieles. Er ist flexibel und kann sogar gemütlich wirke, wie unsere Beispiele zeigen. Ob im Wohnraum, im Schlafzimmer, in der Küche oder im Treppenhaus: Grau macht überall eine gute Figur. Am besten zur Geltung kommt es in lichtdurchfluteten Räumen. Der Trick besteht darin, graue Wände, Möbel und die Deko so zu kombinieren, dass die zurückhaltende Farbe zum Blickfang in Wohnraum, Schlafzimmer und Küche wird.
Chillig: Grau im Wohnzimmer
Graue Wände, ein graues Sofa – trotzdem ist dieser Wohnraum keine graue Maus. Die beiden Grautöne sind harmonisch aufeinander abgestimmt, und Parkettboden und Möbel aus hellem Holz bringen Wärme in den Raum. Belebend wirken die roséfarbenen Gardinen, die erst in Verbindung mit der grauen Umgebungsfarbe ihre Wirkung entfalten: Erst das dominierende Grau bringt die Vorhänge zum Leuchten. Die Kontraste entstehen hier durch die Farbkombination grau-rosa und den Mix verschiedener Materialien.
Schöner ruhen: Grautöne im Schlafzimmer
Spannend statt langweilig: In diesem Beispiel haben sich die Bewohner für eine typisch schwedische Strukturtapete entschieden. Das beigestichige Grau harmoniert mit dem schwarz-weißen Teppich und der bedruckten Tagesdecke. Die weißen Gardinen sorgen für Leichtigkeit und verstärken den Tageslichteinfall. Diese neutrale Wandgestaltung strahlt Ruhe im Schlafzimmer aus und sorgt für entspannte Erholung. spannend statt langweilig. Wie auf einer Bühne wird die Couch in dunklem Anthrazit durch die raumhohe Strukturtapete hervorgehoben. Ein sanftes, zurückhaltendes Interieur, das alle Moden und Trends überdauert.
Flexibel: Grau in Flur, Küche und Treppenhaus
Wer es typisch schwedisch mag, aber nicht nur weiße Wände möchte, entscheidet sich meist für helle, pastellige Töne. Grau ist dabei immer eine gute Wahl. Der neutrale Ton ergänzt beim skandinavischen Einrichtungsstil harmonisch das helle Holz der Möbel und Bodenbeläge. So wie bei dem Hausprojekt, das wir bei Byggmästar’n i Jämtland AB entdeckt haben. In diesem Eksjöhus-Haus sind sämtliche gemeinschaftlich genutzten Räume in Grau gestrichten. Die Einbauküche setzt in einem dunkleren Grauton spannende Akzente. Weiße Leisten sorgen für schöne Kontraste, und mit der Glastraubenleuchte von Maitoni hat der Wohn- und Essbereich ein würdiges i-Tüpfelchen bekommen – ein optisches Highlight, das den grauen Wänden dennoch nicht die Show stiehlt.
Drei Tipps für graue Wände
Bei der Auswahl der richtigen Graunuance gibt es einiges zu beachten. Neben der Helligkeit kommt es vor allem auf die Art des Farbtons an: Handelt es sich um ein leicht blaustichiges Grau, ein eher steiniges Erdgrau oder ein warmes Schlammgrau? Die feinen Nuancen lassen sich besonders gut erkennen, wenn Sie Farbmuster verschiedener Grautöne nebeneinander legen und vergleichen.
- Steingrau: Grautöne, die etwas Erdiges, Steiniges haben, werden von manchen Menschen als „warm“, von anderen als „dreckig“ wahrgenommen – die Wahrnehmung orientiert sich auch an der Art der Einrichtung. Achten Sie also darauf, ob es im Raum andere Grautöne oder Farben im Raum gibt, die eventuell eine steingraue Wandfarbe dreckig erscheinen lassen.
- Schlammgrau ist eine besonders beliebte Graunuance. Durch Rot- und Gelbpigmente wirken schlammige Grautöne warm und freundlich. Sie lassen sich vielseitig kombinieren. Wer bräunliche, erdige Töne mag sieht sich an dieser Farbe nicht satt. Wichtig: Achten Sie darauf, dass der Ton zum Fußboden passt. Mit gelblichen Holzdielen harmonieren Schlammtöne weniger gut. Hier eignet sich eher Steingrau oder kühleres Grau.
- Kühles Grau: Hier sind Nuancen gemeint, die kühl und oft blaustichig wirken (obwohl sie in der Regel kein Blaupigment enthalten). Grautöne, die wenig bis gar kein Rot oder Gelb enthalten, wirken „sauberer“ und klarer. Diese Graufamilie ist weniger beliebt, weil Menschen in Deutschland überwiegend warmen Wandfarben bevorzugen. Wo kühlere Grautöne harmonisch in ein Farbkonzept eingebunden sind, wirken sie dagegen klar und aussagekräftig.