In Schweden zählen vor allem drei Kleinstädte zu den sogenannten ”Holzstädten”: Eksjö in Småland, Hjo in Västergötland und Nora in Bergslagen, in der Region Örebro. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer kleiner Städte mit alten Holzhäusern und Kopfsteinpflaster im Zentrum. Dazu zählen u. a. Alingsås, Gränna, Falkenberg und Strängnäs. Die bekanntesten und schönsten aber sind die fünf, die wir Ihnen ans Herz legen.
Holzstädte in Schweden: diese sollten Sie kennen
Eksjö
Mitten in den dichten Wäldern der Provinz Småland liegt die Holzstadt Eksjö, die Heimat von Eksjöhus. Eine der schönsten Holzstädte Schwedens, findet auch das Reisemagazin GEO. Dort finden Besucher ein ganz besonderes Ambiente vor – und eine Architektur aus vier Jahrhunderten. ”Andere reißen ab, doch wir bewahren unsere Häuser”, verkündeten die Gemeindevorsteher stolz, als andere schwedische Städte Geschichte gegen vermeintlichen Fortschritt tauschten. Und das war gut so: Eksjö zählt rund 60 denkmalgeschützte Gebäude in der Altstadt “Gamla Stan”. Die Geschichte mancher dieser Häuser reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Der Grundriss dieses Viertels mit engen Gassen, Märkten und Höfen stammt noch aus dem Mittelalter. Es gilt als eine der am besten bewahrten Kulturerbe-Stätten Schwedens. Besonders schön ist der Hof ”Aschanska Gården”, in dem eine Gerber-Familie lebte und ihr Lederlager untergebracht hatte.
Nora
Wer sich auf den Weg nach Nora macht, tritt eine Reise in die Zeit des prominenten Schweden Carl von Linné an: ”Zwei lange, gerade Straßen, drei Querstraßen und ein grüner Platz. Häuser aus Holz, aber hübsch!” So beschrieb der Botaniker die mehr als 400 Jahre alte Bergbaustadt Nora.
Nora hat 7.000 Einwohner und liegt 30 Kilometer nördlich von Örebro. Die idyllische Stadt ist neben Eksjö und Hjo eine von drei besonders schönen Holzstädten in Schweden und hat dafür sogar die Auszeichnung „Europa Nostra“ erhalten. Das Tempo ist hier gemächlicher als in anderen Teilen Schwedens.
Rund um Nora liegen Gruben und Hütten, die zum Bergbaugebiet Bergslagen gehören. 1856 wurde in Nora die erste Normalspureisenbahn Schwedens in Betrieb genommen. Heute bringt ein historischer Zug Besucher in das Kulturreservat Pershyttan, wo bis vor 50 Jahren Bergmänner in die Unterwelt hinabstiegen. Wer lieber an der frischen Luft unterwegs ist, geht spazieren – und gönnt sich vor Noras hölzerner Kulisse ein süßes Stück Geschichte: das berühmte Eis ”Nora Glass”, das seit 1923 jeden Sommer täglich frisch hergestellt wird.
Schöne Fotos von Nora gibt es bei visitnora.se auf Instagram.
Hjo
Am Westufer des Sees Vättern liegt die malerische Holzstadt Hjo. Das Städtchen mit rund 6.000 Einwohnern gilt als dritte Holzstadt Schwedens. In Hjo spaziert man auf kopfsteingepflasterten Straßen und Gassen. Hjo hat gut erhaltene Holzhäuser aus dem 18., 19, und 20. Jahrhundert – mit ihren ausgeschmückten Holzveranden und Sprossenfenstern sind sie ein beliebtes Fotomotiv. Oft liegen diese Häuser inmitten herrlich grüner Gärten.
Sehenswert sind auch die Uferpromenade, der alte Stadtpark mit seinen bunten Holzhäusern und die mittelalterliche Kirche, die 1794 nach einem Brand wiederaufgebaut wurde. Verschnörkelte Geländer, pastellfarbene Fassaden und schattige Innenhöfe – in der 600 Jahre alten Stadt Hjo lebt die Atmosphäre traditioneller Badeorte wieder auf.
Zentral am Vättern-See gelegen, war Hjo früher der Warenumschlagplatz für ganz Västergötland. Alte Handwerkerhäuser im Stadtteil Långan und der Hafen erinnern an eine geschäftige Vergangenheit. Hier kann man sogar auf einem Dampfschiff in See stechen.
Mehr Informationen über Hjo gibt es beim Fremdenverkehrsamt für Westschweden.
Falun
Hier hat das typische Rot der schwedischen Häuser seinen Ursprung: in der Bergbaustadt Falun. Wussten Sie, dass die rote Farbe aus dem dort abgebauten Kupfer gewonnen wird? Die Bergleute lebten im Stadtteil Erlsborg in kleinen Holzhäusern aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Rauch hing in der Luft; manche Häuser haben sind immer noch von einem schwarzen Schleier überzogen.
Was früher ein Zeichen von Armut war, gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe: die Bergwerke, die dazugehörigen Arbeitervierteln und die Industrielandschaft Kopparbergslagen.
Öregrund
Als die kleine Hafenstadt in Uppland um 1900 zum Kurort ernannt wurde, setzte das viele architektonische Neuerungen in Gang. In kurzer Zeit entstanden ein Hotel, ein Badehaus und schmucke Sommervillen mit verzierter Veranda für wohlhabende Stockholmer. Am Abend trafen sich die Sommergäste im sogenannten Gesellschaftshaus. Dieses Flair ist auch heute noch spürbar.
Etwas abseits vom Hafen stehen in engen Gassen viele hübsche Holzhäuser. Im pittoresken Öregrund ist viel los, vor allem im Sommer. Idyllisch ist es trotzdem, und man kann bei einem Spaziergang am Wasser entspannen. Der historische Stadtkern gehört zu den am besten erhaltenen der Epoche.