Eksjöhus wurde als Familienunternehmen gegründet – und setzt diese Tradition bis heute fort. Seit 2018 ist die vierte Generation am Ruder.
Familienunternehmen Eksjöhus – das Generationenhaus
Es war mitten im Krieg, als der Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt wurde: 1941 gründete Simon Lindholm seinen Tischlereibetrieb “Eksjö Industri AB” gleich hinter dem Bahnhof im südschwedischen Eksjö. Bereits drei Jahre später begannen Lindholm und seine Mitarbeiter mit der Produktion von Fertighäusern – damals unter dem Markennamen “Sveahus”. Ziel war es von Anfang an, hochwertige Häuser zu produzieren, die sich vom damals gängigen Standard der Holzhäuser unterschieden. In den Folgejahren ließ Lindholm seine Produktionshallen deshalb häufiger um- und ausbauen. Die Anlagen und die Qualität der Fertighaus-Elemente, so sein Credo, sollten fortwährend optimiert werden.
Von der Tischlerei zum Fertighaushersteller
Der Name Eksjöhus kam erstmals 1944 ins Spiel. In dieser Zeit leitete Simon Lindholms Sohn Philip den Betrieb. Gut 30 Jahre lang lag die Geschäftsführung in seinen Händen. Nach dem Tod des Firmengründers übernahm in den frühen 1980er Jahren Simon Lindholms Enkel Anders die Leitung.
Im Laufe der Jahrzehnte ist das Unternehmen gewachsen und gewann neue Geschäftsbereiche hinzu. Unter dem Dach der Muttergesellschaft Lindholmsgruppen AB arbeiten die vier Tochterunternehmen Eksjö Industri (das Sägewerk), Eksjöhus, Eksjöhus Modulbygg (Hersteller von Modulhäusern) und der Bauträger Eksjöhus Bostad. Das Speditionsgeschäft, das früher in einem eigenständigen Unternehmen betrieben wurde, ist jetzt in die Eksjöhus AB integriert. Das Sägewerk Eksjö Industri AB blieb jedoch weiterhin unabhängig.
Weiter in Familienhand: Urenkel bringen frischen Wind in die Firma
Ein Jahr ist es jetzt her, dass eine neue Generation Eksjöhus leitet. Seit 2018 sind Simon Lindholms Urenkel buchstäblich “am Werk”: Frida Scherdén ist die neue CEO von Eksjöhus, Oskar Lindholm leitet die Schwesterfirma Eksjöhus Modulbygg.
Eksjöhus hat heute 105 Mitarbeiter, die gesamte Lindholm Gruppe rund 240. Heute stellt Eksjöhus ca. 450 der beliebten „Schwedenhäuser“ pro Jahr her. Das Unternehmen hatte schon früh in traditionelle schwedische Landschaftshäuser investiert – freistehende Einfamilienhäuser, deren Baustil sich an der Bautradition der Umgebung orientiert. Die ersten Modelle kamen 1979 auf den Markt und sind teilweise immer noch im Katalog der Hausmodelle zu finden – beispielsweise die nachgefragten Modelle Lönneberga und Mellangården. Auch sogenannte Familienhäuser (Einfamilienhäuser im Villenstil) wurden in dieser Zeit ins Angebot aufgenommen. Es galt, möglichst vielen Menschen den Bau eines Eigenheims zu ermöglichen.
Exportschlager Schwedenhaus: Deutschland lange Zeit alleiniger Auslandsabnehmer
1960 begann Eksjöhus, Fertigteilhäuser in die Bundesrepublik Deutschland zu exportieren. Warum nur nach Deutschland? Anders Lindholm weiß darauf keine Antwort. Aber er ist dankbar für die Entscheidung seines Vaters Philip. Rund 15 Prozent der Häuser von Eksjöhus gehen derzeit in den Export – also überwiegend nach Deutschland.
Derzeit arbeitet Eksjöhus mit acht Importeuren zusammen, die über ganz Deutschland verteilt sind. In Deutschland werden aktuell rund 20 Prozent der Einfamilienhäuser aus Holz gebaut. “Das ist dreimal so viel wie in Schweden. Es ist ein riesiger Markt”, stellte Anders Lindholm schon Anfang der 2000er Jahre fest. Auch im benachbarten Österreich gibt es einen Importeur. Seit kurzem exportiert der Schwedenhaus-Hersteller außerdem nach Norwegen.
Dank der Umsätze aus dem Exportgeschäft konnte Eksjöhus auch in schwierigen Zeiten schwarze Zahlen schreiben: 2007, nach dem Lehman Brothers-Crash und der anschließenden Finanzkrise, brach die Kleinhausindustrie auf dem heimischen Markt weitgehend ein. Das Deutschland-Geschäft lief, trotz Einbrüchen, weiter. Davon hat sich Eksjöhus zum Glück längst erholt – dank der wachsenden Beliebtheit der Schwedenhäuser.