Das Satteldach mit seiner typischen Neigung ist bei Bauherren nach wie vor beliebt. Es ist praktisch und preiswert, denn die Konstruktion ist recht einfach. Das hält damit die Kosten im Rahmen. Außerdem bietet ein Satteldach noch Raum für Individualität.
Was ist ein Satteldach?
Ein Satteldach besteht aus zwei gegeneinander geneigten Dachflächen, die an ihrer höchsten Stelle, dem Dachfirst, miteinander verbunden sind. Das Satteldach liegt dabei gleichmäßig auf den Geschossen des Gebäudes und schließt mit seinem First entweder parallel mit beiden Giebeln ab oder ragt über sie hinaus. Es wird als Sparrendach oder Pfettendach konstruiert. Diese Dachform hat sich in unseren Breiten über Jahrhunderte hinweg bewährt.
Die Renaissance der Satteldächer
Nach dem Krieg wurden wurden Satteldächer als ewig gestrig verschmäht. Doch als die Flachdach-Konstruktionen aus den sechziger und siebziger Jahren sich tendenziell als undicht erwiesen, gewann das witterungsbeständige Satteldach wieder an Oberwasser.
Vorteile des Satteldachs
Wegen seiner gleichmäßigen Bauform kann das Satteldach flexibel umgesetzt werden: Es ist so schlicht, dass unterschiedliche Dachneigungen und Traufhöhen möglich sind. In Deutschland sind vor allem Satteldächer mit einer Dachneigung zwischen 38 und 45 Grad verbreitet. Vorteil: Diese Dachneigung lässt genügend Raum für einen späteren Dachgeschoss-Ausbau, ohne dass die Dachneigung dabei zu steil ausfällt.
Langlebig und pflegeleicht
Daneben punktet ein Satteldach mit seiner langen Lebensdauer und dem niedrigen Wartungsaufwand. Regen und Schnee werden leicht abgetragen. Weil das Satteldach eine sehr geringe Angriffsfläche bietet, wird es von der Witterung kaum in Mitleidenschaft gezogen – es hält länger und braucht weniger Pflege als andere Dachformen.
Kostengünstige Dachform
Ein weiterer Pluspunkt: Die rechtwinkligen Dachflächen sind verhältnismäßig leicht auszuführen. Das spart beim Hausbau bares Geld, weshalb sich auch die Kosten bei Satteldächern meist in Grenzen halten. Außerdem kann der Raum unter einem Satteldach nahezu ohne Einschränkung genutzt werden. Wer beim Dachzimmer nicht auf hohe Möbel verzichten möchte, sollte bei der Hausplanung auf eine besonders flache Dachneigung von etwa 25 Grad setzen.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- preisgünstig
- witterungsbeständig
- umweltfreundliche Dacheindeckung mit Naturmaterialien möglich
- einfache Konstruktion, niedrige Baukosten
- vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten
- robust und witterungsbeständig
- geringer Wartungsaufwand
- Raumgewinn oberhalb des Obergeschosses
- Integration von Dachgauben möglich
- umweltfreundliche Eindeckung denkbar
- gut für Photovoltaik und Solarthermie nutzbar
- zeitlose Form
Die wenigen Nachteile:
- Wohnraumverlust bei steilen Satteldächern
- Belichtungsmöglichkeiten nur durch Dachfenster
Die Rolle der Witterung
Berücksichtigen sollte man bei der Planung eines Satteldachs allerdings die örtlichen Wetterbedingungen. In Gegenden mit häufigen Regenfällen bietet sich ein steiler konstruiertes Satteldach eher an, weil der Regen so schneller abfließt.
Ist mit viel Schnee zu rechnen, sollte der ideale Winkel genau berechnet werden. Denn ist die Neigung zu flach, bleibt der Schnee auf dem Dach liegen und übt Druck aus. Ist die Konstruktion dagegen zu steil, rutscht der gesamte Schnee unkontrolliert ab und kann Schäden an Terrasse oder Bäumen verursachen.
Auch Wind ist ein Kriterium, das bei der Auswahl der Dachneigung Beachtung finden sollte: Wo es häufiger sehr windig ist, sollte das Dach eine steile Neigung haben. So trocknet die Dachfläche schneller und die Nässe kann keine Schäden am Satteldach anrichten.
Auch Carport mit Satteldach vor Schnee schützen
In schneereichen Gegenden bietet es sich an, auch ein eventuell vorhandenes Carport mit einem Satteldach auszustatten. Gelegentlich schreiben Bauämter für Carports sogar ausdrücklich vor, dass sie mit Satteldächern gebaut werden – auch weil in manchen Regionen dieser Dachtyp besser ins architektonische Gesamtbild passt als ein Flachdach.